Geschichte der Büttelborner Schule(n)
1719
Das erste Schulhaus wurde 1719 als Fachwerkhaus in der Kirchstraße errichtet und von bis zu 90 Kindern besucht. Nachdem es teilweise noch als Lehrerwohnung genutzt war, wurde es 1964 abgerissen, um dem evangelischen Gemeindehaus Platz zu machen.
1870
Die beengten Raumverhältnisse veranlassten die Gemeinde zum Bau eines neuen Schulhauses in der Schulstraße. Der Grundstein zum Vordergebäude der „alten“ Schule in der Schulstraße wurde am 18.05.1870 gelegt, der Bau aber durch den deutsch-französischen Krieg verzögert. Er konnte erst 1872 eingeweiht werden. Er bestand aus 2 Schulsälen, 2 Lehrerwohnungen und einer Schulscheune, die 1900 abgerissen wurde, um dem Hintergebäude mit 2 neuen Schulräumen und einer späteren Einliegerwohnung unter dem Dach (Hausmeister) Platz zu machen. Nach dem 1. Weltkrieg war die Schule wieder zu klein, auch der vorübergehend als Klassenraum genutzte Rathaussaal genügte nicht.
1930
So entstand die „neue“ Schule in der Martinstraße mit 2 großen Schulsälen und – damals ganz modern – mit einem Volksbad und einer Lehrküche im Kellergeschoss, und der Unterricht im Schulgebäude Kirchstraße und im Rathaussaal konnte aufgegeben werden. Einweihung des Gebäudes war im Jahr 1930.
Aber bereits 1954 beginnt es wieder eng zu werden, so dass das Gebäude 1956 aufgestockt werden musste. 1963 wird die Lehrküche modernisiert und das Volksbad umgebaut in einen Werkraum. Ab Ostern 1964 wird in der BRD das 9. Schuljahr eingeführt, außerdem stehen wieder einmal für 9 vorhandene Klassen nur 8 Schulräume zur Verfügung.
1965
Daraufhin wird beschlossen, die beiden Lehrerwohnungen im Vorderhaus der Schulstraße in Klassenräume umzuwandeln, Lehrertoiletten und Lehrerzimmer einzubauen und an das Schulgebäude in der Martinstraße einen Pavillon mit 2 Klassenräumen und einen Naturkunderaum mit Vorbereitungsraum anzubauen. 1965 wird der Pavillon in Betrieb genommen.
Der „Sportunterricht“ findet derweil in den 2 Räumen unterm Dach der neuen Schule statt. Erst 1974 kann die Großsporthalle in Betrieb genommen und von der Schule genutzt werden. Im Schuljahr 1974/75 wird die Gesamtschule eingeführt. Von da an läuft die Hauptschule jahrgangsweise aus, und im Jahr 1976 wird das letzte 9. Schuljahr entlassen.
1977
1977 erhält die Schule den Namen „Pestalozzischule“. 1983 werden die Schulgebäude in der Schulstraße an die Gemeinde zurückgegeben, nachdem dort während vieler Jahre der Unterricht für die Grundschüler abgehalten wurde, die Hauptschüler wurden in der „neuen“ Schule unterrichtet. Damals war es durchaus an der Tagesordnung, dass eine Lehrkraft 1-2mal am Tag zwischen beiden Schulen pendeln musste. Die Gebäude werden inzwischen als Wohnungen (Vorderhaus) und „Cafe Extra“ (Hinterhaus) genutzt.
1990
Nach der Aufgabe der „alten“ Schule wird es zu eng. Das Lehrerzimmer befindet sich in einem winzigen Raum im Obergeschoss der Schule, die 2. Hälfte dieses Raumes dient als Sekretariat, Rektor und Konrektorin sitzen im „Bücherzimmer“ (knapp 12 qm groß), es fehlen Klassenräume. Am 6. März 1987 werden Baumaßnahmen zur Erweiterung des Gebäudes angeregt und beantragt, ein erstes Gespräch mit dem Bauamt findet statt. Inzwischen wird das 60-jährige Bestehen der Pestalozzischule Büttelborn mit einem großen Schulfest am 09.06.1990 gefeiert.
Im Frühjahr 1993 wird mit der gründlichen Renovierung des alten Schulgebäudes und dem Anbau an das alte Gebäude begonnen.
1993
Abgeschlossen sind die Arbeiten im Oktober und am 12. November wird die „ganz neue“ Schule mit einem großen Fest eingeweiht. Der Altbau ist nun durch ein Treppenhaus mit dem 2-geschossigen Anbau verbunden, in dem sich die Verwaltung und 2 neue Klassenräume befinden.
„An guten Schulen erkennt man den Staat“, mit diesen Worten übergab erster Kreisbeigeordneter Baldur Schmitt den symbolischen Schlüssel. Der damalige Rektor Günter Mistereck setzte dem entgegen: „Vorbei ist die Zeit des perfekten Chaos“.
Seit der Einweihung des letzten Bauabschnitts der Pestalozzischule verfügte sie über 9 Klassenräume, 1 Fachraum für Englisch, 1 Computerraum, 1 Werkraum, in dem sich auch die Schülerbibliothek befindet, 1 Schulküche, 1 Sammlungsraum für Unterrichtsmaterialien, 2 Räume mit einem Nebenraum, die dem Betreuungsverein zur Verfügung gestellt werden konnten (er durfte auch die Schulküche nutzen), einem Nebenraum, in dem Sprachtherapie, Elterngespräche etc. stattfinden konnten, einen Verwaltungstrakt mit Rektor-, Konrektor-, Arzt- und Lehrerzimmer sowie einer Teeküche.
2012
Nachdem es Schimmelbefall im Pavillion gab und von der damaligen Rektorin Carmen Passet der Antrag einer Ganztagsschule gestellt wurde, begann Ende 2010 der Neu- und Umbau der Schule. Der Pavillion wurde abgerissen und ein Neubau entstand. Das alte Gebäude wurde kernsaniert.
Im Oktober 2012, nach fast 2 Jahren im Container, konnte das neue Gebäude bezogen werden. Am 20. Dezember fand die akademische Einweihung statt.